Die soziale Unruhe am Vorabend der Märzrevolution von 1848 macht auch vor den preußischen Jüd:innen nicht halt. Nur ein Viertel von ihnen hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Staatsbürgerschaft erhalten, in den meisten Universitätsfächern durften sie keine Professuren erhalten, aus den meisten Staatsämtern waren sie ausgeschlossen und obwohl sie als einfache Soldaten in der Armee kämpfen und sterben durften, blieb ihnen die Beförderung zu Offizier verwehrt.

Kein Wunder also, dass die demokratischen Ideen der Märzrevolution unter den preußischen Jüd:innen auf fruchtbaren Boden fielen: Moritz Steinschneider, einer der wichtigsten Bibliografen und Orientalisten seiner Zeit, kämpfte selbst auf den Barrikaden. Rabbiner Michael Sachs hielt zusammen mit katholischen und evangelischen Geistlichen eine Trauerrede für die Märzgefallenen auf dem Gendarmenmarkt am 22.03.1848. Der Druckergeselle Julius Brill wurde als einer der wenigen Juden und Arbeiter in die preußischen Nationalversammlung gewählt, bevor er schließlich ins Exil gehen musste.

Zum 175. Jubiläum der Märzrevolution erinnern wir an die jüdischen Revolutionär:innen von 1848.

Zum Gedenken der Märzrevolution bietet die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
an den Eintrittsfreien Sonntagen (April bis Juli) jeweils eine thematische Führung durch Mitte zu Jüd:innen im „Deutschen März” an.

Die Plätze sind auf 20 Teilnehmer:innen begrenzt.

Anmeldung: bildung@centrumjudaicum.de

Termine: 02.04., 07.05., 04.06., .02.07.

Uhrzeit: 14:15 Uhr

Treffpunkt:
Vor dem Museumseingang
Neue Synagoge Berlin in der Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin